
Das Glück dieser Erde findet man in Argentinien vielerorts (nicht nur auf dem Rücken der Pferde).
Reisezeit
April 2018 – Mai 2018
Route
Mendoza → Córdoba → Salta → Jujuy → Buenos Aires
Land der Leidenschaft
- Es wird leidenschaftlich Tango getanzt
- Es werden leidenschaftlich Steaks gegrillt und Empanadas gemacht
- Es wird leidenschaftlich gelebt mit gutem Wein und intensiven Emotionen

Wenn alles anders läuft als geplant
In Argentinien wollte ich eigentlich 2 Wochen als Gaucho – als argentinischer Cowboy – auf einer Farm leben und arbeiten. Argentinien war für mich immer ein Pferdeland und ich wollte in diese ganz besondere Kultur eintauchen, die mir als Pferdemädchen einerseits sehr vertraut schien, aber andererseits wie eine andere Welt wirkte. Irgendwie ist es dann aber anders gekommen. Wie so vieles in Argentinien!
Wo alles noch mehr oder weniger lief war in Mendoza – allen voran der vorzügliche Wein! Es war zwar alles etwas weitläufiger und großstädtischer als ich dachte (bei einer Weinregion habe ich immer naturumringte, idyllische Weinberge im Kopf) und man muss erstmal ein Stück mit dem Bus fahren, um zu den Weingütern zu kommen. Der Plan für die Fahrt zu zahlen, ist allerdings gescheitert. Es war ein absolutes Ding der Unmöglichkeit herauszufinden wie man die Bustickets kaufen kann – jetzt kann ich Spanisch und bin eigentlich nicht total doof, aber das einzige was ich managen konnte war, dass der Busfahrer (bei dem man übrigens nicht zahlen kann) sagte, dass ich so mitfahren kann (dass ich beim Aussteigen – ungeplant – aus dem Bus gefallen bin, lag übrigens weniger an dem Weinkonsum, als vielmehr daran, dass ich beim Treppe runterlaufen schon wieder auf mein Handy schaute, um zu gucken wo ich als nächstes hinmuss und die letzte Stufe übersehen habe…).




Test des argentinischen Gesundheitssystems
Nach einem Zwischenstop in Córdoba wollte ich etwas raus aus den europäisch wirkenden Großstädten und habe mich entschieden ganz in den Norden zu fahren, zu den bunten Bergen in die traditionelle Kultur der dortigen Einheimischen, wo man Lama isst und sich die Bauarbeiter zur Siesta einfach auf den Gehweg neben ihrer Schubkarre hinlegen und ein Nickerchen machen.
Was dort dann anders lief als geplant war, dass ich mir eine Blasenentzündung eingefangen hatte und dort in die Notaufnahme musste, um mir ein Antibiotikum verschreiben zu lassen. Das war glaube ich der gruseligste Moment auf meiner Reise. Ich saß stundenlang in einem sehr vollen Warteraum, wo die Menschen sich regelmäßig über die lange Wartezeit beschwerten, immer neue Menschen hereingehumpelt kamen, es weder Krücken noch Rollstühle gab. Ich wurde erst zu einem, dann einem anderen Arzt geschickt und im Flur lagen die Patienten in Betten. Vom argentinischen Gesundheitssystem hatte ich mir etwas anderes erwartet. Aber die medizinische Versorgung war kostenlos und ich habe mein Antibiotikum bekommen. Ich bin trotzdem froh, dass das mein einziger Krankenhausbesuch auf der Reise war.
Das Leben als Gaucho
Statt der ursprünglich mal geplanten 2 Wochen, habe ich immerhin 2 Tage so halb als Gaucho gelebt – mit Ausritten, Merienda (einem 2. Frühstück mit exzellentem Kaffee und so viel Essen, dass es eigentlich als Mittagessen durchgehen könnte), Asados (quasi Grillparties), viel Wein, Siesta, Kartenspielen und lustiger Gesellschaft. Die Reitweise ist hier ganz anders. Die Zügel hält man nämlich nur in einer Hand. Hast du eine Idee wieso? Damit du die andere frei hast, um das Lasso zu schwingen! Das habe ich zwar nicht gemacht, aber mit den Pferden kommt man wirklich über jeden Stock und jeden Stein – es ging über Wiesen, durch Flüsse und ausgetrocknete Flussbetten, und riesige Blumenfelder, wo die Blumen höher waren als Pferd und Reiter zusammen.
Das einzige was das Leben hier etwas schwer gemacht hat war, dass ich nur nach sehr vielen Mühen und Anläufen an Bargeld gekommen bin, um meine Tour zu bezahlen. Als ich von Salta aufgebrochen bin, habe ich den Fahrer gefragt ob wir noch an einem Geldautomaten vorbeifahren können, da ich kein Geld mehr hatte (das ist übrigens total üblich – also, den Fahrer – sei es bei einer Tour oder ein Taxifahrer – zu bitten kurz bei einem ATM anzuhalten). Wir waren sogar bei mehreren, aber es war Ende des Monats und die Gehälter wurden ausgezahlt – es gab also entweder wahnsinnig lange Schlangen oder die Automaten hatten kein Bargeld mehr (was jetzt auch nicht so selten vorkommt). Von meiner Ranch aus mussten wir dann noch in einen Nachbarort fahren, wo ich dann beim 2. Anlauf Geld abheben konnte. Also, auch hier findet sich für jedes Problem eine Lösung – man braucht nur ein bisschen Geduld und Durchhaltevermögen (oder jemanden der wirklich gerne hätte, dass du deine Rechnung begleichst).





Tango Argentino
Was ich ebenfalls immer mit der argentinischen Kultur in Verbindung gebracht habe ist der Tango. Mein urspünglicher Plan war einen Kurs zu machen und den Tango dort zu lernen, wo er so intensiv gelebt und getanzt wird. Es gibt dafür auch viele wunderbare Optionen und zahlreiche Milongas – Bars, in denen man sich zum (Tango-)Tanzen einfindet. Wie aber so vieles, starten diese Dinge nicht wirklich früh, sondern eher gegen 23 oder 24 Uhr. Da ich in Buenos Aires mit meiner Familie unterwegs war, die noch ziemlich vom Jet Lag gebeutelt war, habe ich diesen Programmpunkt also ausfallen lassen und mich mit einer der Touristenshows begnügt. Aber alle Achtung – obwohl ich dem etwas skeptisch gegenüberstand, war ich hin und weg!
Die Musik, die Tänzer, die Leidenschaft, die Ausdruckskraft dieses Tanzes ist einfach beeindruckend. Und was ich wirklich faszinierend fand war, dass das große Finale nicht etwa von den jungen Tänzern mit fast schon akrobatischen Tanzfiguren getanzt wurde – nein, es wurde von einem älteren Paar getanzt. Denn beim Tango kommt es nicht darauf an, wie extravagant die Posen sind, sondern wie harmonisch und vertraut das Paar miteinander tanzt. Und je älter man ist, desto länger tanzt man miteinander und umso mehr verkörpert man die Philosophie des Tangos – dass 2 Menschen zu einer Einheit verschmelzen.


Trivia zu Buenos Aires
Tote als politisches Druckmittel
Hier ist es wohl gang und gäbe Leichen (etwa die Evitas) als Druckmittel zu benutzen und politische Deals auszuhandeln und auch 70 Jahre nach ihrem Tod führte die Diskussion darüber wo sie und Perón nun begraben werden zu Toten…
Einer der bestbezahltesten Jobs in Buenos Aires ist...
…der eines „Dogsitters“! Nicht selten sieht man Menschen mit bis zu 12 Hunden (obwohl es eigentlich ein Maximum gibt, das darunter liegt), die sich um die Hunde der Reichen und Schönen kümmern. Man muss sich erstmal einen guten Ruf erarbeiten, denn man hat die Wohnungsschlüssel, holt den Hund (beziehungsweise die Hunde) ab, geht mit ihnen in den Park, spielt mit ihnen und bringt sie dann irgendwann wieder zurück nach Hause!
Die meisten Skulpturen sieht man ...
auf dem Friedhof! Dieser hat die höchste Dichte an Skulpturen in Buenos Aires
Dieser Blogartikel ist ein Auszug aus meinem (noch unveröffentlichten) Buch: Die 6 Herzen der Wanderlust: ¡Hola, Latinoamérica!
Highlight
Iguazú Wasserfälle
- Pure Magie bei den tosenden Wasserfällen in der Gischt zu stehen – begleitet von unzähligen Schmetterlingen
- Die Natur ist einfach unglaublich beeindruckend
Länder
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