In Uruguay genießt man das Leben und empfängt jeden wie einen neuen Freund.

Reisezeit

Mai 2018

Route

Montevideo → Cabo Polonio → Valizas → Montevideo → Panagea Ranch → Termas de Dayman → Salto

Eintauchen ins Gaucho Leben

  • Mate-Tee Zeremonien zelebrieren
  • Mit dem Pferd Schafe zusammentreiben
  • Die besten Steaks von glücklichen Rindern essen

Uruguayischer Stolz

Es könnte sein, dass ich – falls ein Uruguayo dieses Buch liest – Einreiseverbot bekomme mit der Aussage, dass Uruguay und Argentinien kaum unterschiedlich sind. Denn die Uruguayos sind sehr stolz auf ihr Land. Ein Freund und ich hatten im lokalen Supermarkt eine Flasche chilenischen Wein gekauft (im Übrigen nicht aus „Arroganz“, wir wollten wirklich einen lokalen Wein kaufen und haben sogar beim Verkäufer nachgefragt als wir keinen Wein aus Uruguay gefunden haben, aber es gab keinen). Als wir dann in unser Hostel zurückkamen, sah das aber unser Host – und war so entrüstet und hat uns so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass wir bei ihm dann direkt noch eine Flasche Wein aus Uruguay gekauft haben!

Es wird immer zuerst darauf geachtet, dass es den Uruguayos gut geht. Nehmen wir als Beispiel das Steak. Uruguay hat grüne Weiden so weit das Auge reicht und wahnsinnig viele Rinder – und damit einhergehend unfassbar leckere Steaks. Man schmeckt einfach, dass die Rinder ein glückliches Leben auf saftigen Weiden geführt haben. Das gute Fleisch bleibt in Uruguay. Für die Steaks werden junge Bullen geschlachtet, die zart und saftig sind. Die „Mütter“ tragen ihr Leben lang Kälber aus und ihre Muskeln und ihr Fleisch werden mit der Zeit fest und hart. Das ist das Fleisch was dann an McDonalds und Burger King verkauft wird…

Die Mate-Tee Zeremonie

Uruguay steht Argentinien in nichts nach: was den Wein oder die Steaks oder das Mate-Tee trinken angeht und auch der Akzent ist vergleichbar (man spricht das ‚ll‘ wie ‚j‘). Wenn es nicht in mancherlei Hinsicht sogar noch „argentinischer“ ist als der Nachbar. Ich beschreibe das am Besten mit dem Mate Tee, damit ich dir etwas näherbringen kann was ich damit meine.

Mate-Tee Trinken ist eine Philosophie für sich. Und jeder hat eine eigene. Es ist ein hochkomplexes Ritual mit vielen Geboten, ungeschriebenen und zum Teil erfundenen Regeln und Todsünden. Es fängt an mit den Blättern. Es gibt viele verschiedene Marken und Arten und auch hier schwört jeder auf „seine“ Marke. Dabei herrscht oft noch nicht einmal innerhalb einer Familie Einigkeit! Es geht weiter mit dem Wasser. Auch hier gibt es unterschiedliche Philosophien wie heiß es denn nun wirklich sein sollte beim Aufgießen und wie man den Aufguß macht. Eingefüllt wird der Mate in ein sogenanntes ‚Kalebasse‘ – ursprünglich ein ausgehöhlter Kürbis – und getrunken wird mit der ‚Bombilla‘ – einem Trinkrohr aus Metall. Und ja, diesen teilen sich alle gemeinschafltich. Mate trinken, das macht man nicht mit jedem. Und es gibt ein festes Ritual.

Beschreibung einer Mate-Tee Zeremonie, wie ich sie erlebt habe

Ich beschreibe dir hier ein Ritual, an dem ich teilnehmen durfte – es kann aber gut sein, dass es andere anders machen!. Nach der wirklich sehr rituellen Zubereitung des Mate (der 1. Aufguss wird nicht geteilt, weil er sehr bitter ist), setzt man sich zusammen (am einfachsten in einem Kreis), bereitet seinen Magen auf den etwas bitteren Mate mit etwas Kuchen mit dulce de leche vor und dann geht es los. Es gibt einen „Zeremonienmeister“ – der den Mate zubereitet hat. Er (oder sie) macht den Start, trinkt den Tee, macht den nächsten Aufguss und und reicht die Kalebasse dann an die Person zu seiner rechten weiter. Diese trinkt dann widerrum und reicht die Kalebasse wieder an den Zeremonienmeister zurück, der widerrum neu aufgießt. Diese geht dann an die Person 2 zu seiner rechten, die trinkt, sie zurückreicht und immer so weiter. Es gibt verschiedene Theorien was passiert wenn du zu viel austrinkst und die Teeblätter in die Bombilla kommen (zum Beispiel, dass du ein Geheimnis hast, das keiner kennt – und jetzt wirst du danach gefragt).

Es ist eine absolute Todsünde die Bombilla zu bewegen oder gar umzurühren (es ist eine Kunst die Bombilla richtig zu platzieren, damit keine Blätter stecken bleiben und der Geschmack aber immer noch durchkommt) und wenn man genug hat, sagt man beim Zurückreichen „Gracias“ und wird ab der nächsten Runde ausgelassen. Man bleibt aber so lange in der Runde sitzen bis die Zeremonie (denn das ist es eigentlich) zu Ende ist. Es ist also nichts, was man schnell mal zwischendrin macht, sondern man nimmt sich Zeit.

Und es ist ganz wunderbar, weil es ein ganz einzigartiges Gemeinschaftsgefühl ist. Jeder ist mit seiner Themoskanne unterwegs und es gibt überall heiße-Wasser-Automaten. Und wenn man Abends durch die Stadt stromert, dann sitzen überall ganz viele Menschen bei einem Mate zusammen – jung und alt, laut und leise, durch die Bank einfach alle! Und es ist einfach schön diese Gemeinschaft zu sehen.

Fazit: Das wahre Hippie-Leben

Die Städte haben mich hier nicht so wirklich vom Hocker gehauen, aber dass Uruguay so vielseitig ist, hätte ich nicht gedacht. Es gibt Thermalbäder, autarke Kommunen, Kolonialstädte, Weideland und Ranches und Marihuana ist hier legal. Ich persönlich rauche überhaupt nicht und das ist auch gar kein Problem. Jeder darf so sein wie er will und wird akzeptiert wie er ist. So stelle ich mir das echte Hippie-Leben vor – und abgesehen davon, dass sich auch hier jeder darüber beschwert wenn es Verspätungen gibt, ist es das in Reinstform.

Dieser Blogartikel ist ein Auszug aus meinem (noch unveröffentlichten) Buch: Die 6 Herzen der Wanderlust: ¡Hola, Latinoamérica!

Highlight

Panagea Ranch

  • Per Pferd Schafe und Kühe treiben und durch die weiten Felder reiten
  • Intensive Gespräche bei gutem Wein

Länder

Nordamerika

Chicago & Lake Michigan
Costa Rica
Nicaragua
Panama

 

 

Europa

Frankreich (Bretagne)
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Afrika

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Asien

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Ozeanien

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